Leni Riefenstahl
 
* 22. August 1902, Berlin (Deutschland)
+ 8. September 2003, Pöcking am Starnberger See (Deutschland)
 
Dieses Bild liegt als Datei unter http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/d2940091. Leni Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Persönlichkeiten des deutschen Films. Ihre mit 16 Jahren begonnene Tanzausbildung musste sie wegen einer Knieverletzung frühzeitig beenden. Sie spielte in einigen Heimatfilmen, wie z.B. "Der heilige Berg" (1926) und "S.O.S. Eisberg" (1933) mit. Von Arnold Fanck, der bei diesen Filmen Regie führte, lernte sie, wie man Handlungen und Abläufe optimal in Szene setzt. 1932 drehte sie ihren ersten Film, "Das blaue Licht", in dem sie auch die Hauptrolle spielte. Kurze Zeit nach der Premiere traf sie erstmals mit Adolf Hitler zusammen. Ihre weitere Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten beruht sicherlich teils darauf, dass sie mit deren Ideologie sympathisierte, teils darauf, dass die Nationalsozialisten fähige Leute für ihre Propaganda brauchten.
 
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Ihre Filme "Sieg des Glaubens" und "Triumph des Willens" über die Reichsparteitage der NSDAP zeigen deutlich, wie eng Riefenstahls Arbeit dieser Zeit mit der nationalsozialistischen Ideologie verwoben war. Auch der Film "Tag der Freiheit. Unsere Wehrmacht" (1935) zeugt von Riefenstahls Ergebenheit dem Hitler-Regime gegenüber. In den Filmen "Fest der Völker" und "Fest der Freiheit" über die Olympischen Spiele 1936 nutzte sie verschiedene filmtechnische Mittel (Kameraperspektive, Kamerafahrt), um aus der Ästhetik des Sports und der Emotionalität der Ereignisse eindrucksvolle Medienmonumente zu gestalten. Auch wenn es schwer fällt, Riefenstahls Argumentation zu folgen, ihr Film "Triumph des Willens" über den 6. Reichsparteitag der NSDAP könne ja kein Nazi-Film sein, da er ja auf der Pariser Weltausstellung 1937 mit einer Goldmedaille geehrt worden ist, so muss man doch anerkennen, dass sie derlei propagandistische Ereignisse in ihren Filmen so eindrucksvoll in Szene gesetzt hat, dass sie auch international Anerkennung fanden. Dieses Bild liegt als Datei unter http://www.leni-riefenstahl.de/images/film.
 
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Dieses Bild liegt als Datei unter http://www.leni-riefenstahl.de/images/film. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden ihre Filme jedenfalls nicht mehr als Kunstwerke geehrt sondern als nationalsozialistische Propaganda verurteilt. Ihr früherer Ruhm wurde ihr damit zum Verhängnis. Von den West-Alliierten wurde sie allerdings lediglich als Mitläuferin eingestuft und blieb daher unbehelligt. Sie selbst wies sich nie moralische Schuld zu und verstand sich bis zu ihrem Tode als "unpolitische Künstlerin". Handwerkliche und künstlerische Perfektion habe bei ihr immer im Vordergrund gestanden.
 
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Leni Riefenstahl setzte ihre Karriere mit Fotographien fort. Internationales Aufsehen errang sie mit ihren Bildern über den Stamm der Nuba im Sudan. Im Alter von 70 Jahren begann sie mit dem Tiefseetauchen und drehte den Film "Impressionen unter Wasser". Dazu unternahm sie mehr als 2000 Tauchgänge in der Karibik, dem indischen Ozean und der Südsee. "Impressionen unter Wasser" wurde erst am 14. August 2002 im Kino Delphi in Berlin uraufgeführt. Dieses Bild liegt als Datei unter http://www.leni-riefenstahl.de/images/bio.
 
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Dieses Bild liegt als Datei unter http://www.leni-riefenstahl.de/images/bio. Trotz ihrer schöpferischen Leistungen der Nachkriegszeit wurde sie von der Vergangenheit immer wieder eingeholt. So wurde ihr vorgeworfen, dass für den 1940 gedrehten Film "Tiefland", der erst 1954 Premiere hatte, eigens 120 Sinti aus Lagern herbeigeschafft und anschließend ermordet worden seien. Sie selbst entgegnete, dass sie alle "Zigeuner", die in "Tiefland" mitgespielt hatten, nach Kriegsende wiedergesehen habe. Eine damals 16-jährige mitwirkende Sinti erstritt unterdessen eine Unterlassungserklärung: Riefenstahl durfte diese Behauptung nicht mehr äußern.
 
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Nach allem, was Leni Riefenstahl in ihrem Leben tat, ist und bleibt sie eine äußerst umstrittene Regisseurin.
 
© 2004 Thomas Kay, www.medienlexikon.com
 
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Filme von bzw. mit Leni Riefenstahl:

1926 - Der heilige Berg
1927 - Der große Sprung
1928 - Das Schicksal derer von Habsburg
1929 - Die weiße Hölle vom Piz Palü
1930 - Stürme über dem Montblanc
1931 - Der weiße Rausch - Neue Wunder des Schneeschuhs
1932 - Das blaue Licht (Eine Legende aus dem Sarntal)
1933 - SOS Eisberg/S.O.S. Iceberg
1933 - Sieg des Glaubens
1935 - Triumph des Willens
1935 - Tag der Freiheit - Unsere Wehrmacht
1938 - Olympia - Teil 1: Fest der Völker; Teil 2: Fest der Schönheit
1954 - Tiefland
2002 - Impressionen unter Wasser
2003 - Ein Traum von Afrika
 
Literatur zu Leni Riefenstahl:

Kinkel, Lutz: Die Scheinwerferin. Leni Riefenstahl und das Dritte Reich. 383 S.; Europa Verlag; Hamburg; 2002.
Rother, Rainer: Leni Riefenstahl. Verführung eines Talents. 320 S.; Heyne Taschenbuch; München; 2002.
Trimborn, Jürgen: Riefenstahl. Eine deutsche Karriere. 600 S. Aufbau Verlag; Berlin; 2002.
 
Links zu Leni Riefenstahl:

http://www.leni-riefenstahl.de
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/RiefenstahlLeni/

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